Dienstag, 16. Oktober 2012

HowTo: Hanfbauer in Österreich

Scheint ja ein interessantes Thema zu sein?! Hanf selber anbauen? Wie geht das, was braucht man dazu und was sollte man beachten:



Rechtlich:

Das beabsichtigte Anlegen von Hanffeldern zu gewerblichen Zwecken kann, muss aber nicht, bei der Bezirksverwaltungsbehörde angemeldet werden. Jedoch ist eine Zulassung der AMA (AgrarMarkt
Austria) notwendig.

Bei der Einfuhr von Hanfsamen bzw. Hanf roh oder geröstet aus Drittstaaten ist eine Einfuhrlizenz bei der Abfertigung zum freien Verkehr vorzulegen. Nicht zur Aussaat bestimmte Hanfsamen dürfen nur eingeführt werden von:
Forschungsinstituten und sonstigen Forschungseinrichtungen

Sonstigen natürlichen und juristischen Personen, die eine Tätigkeit im Lebensmittel- und Futtermittelsektor ausüben.
Förderungen:

Für Hanffasern und kurze Flachsfasern, die höchstens 25 % (Hanffasern) bzw. 15 % (Flachsfasern) Unreinheiten enthalten, beträgt die Beihilfe unter Berücksichtigung des Unreinheitsgehaltes für die Wirtschaftsjahre 2010/11 und 2011/2012 EUR 90 pro Tonne Faser.

Für lange Flachsfasern beläuft sich die Beihilfe für die Wirtschaftsjahre 2010/11 und 2011/2012 auf EUR 160 pro Tonne.


Merkblatt Verarbeitung Flachs und Hanf


Wirtschaft:

  • Hanf ist wenig anfällig für Schädlinge, Flachs hingegen ist erheblich krankheits- und schädlingsanfälliger
  • Hanf ist nicht auf Beikrautbekämpfung angewiesen, im Gegensatz zu anderen Nachwachsenden Rohstoffen
  • Hanfstroh weist weniger Verschmutzung durch Erde und Sand auf als z.B. Flachs. Dies liegt daran das Flachs bei der Ernte gerauft wird.
  • Der Hanfertrag liegt um das 2,5-fache höher als beim Flachsanbau.
  • Der Ölanteil pro Hanfpflanze liegt doppelt so hoch wie beim Raps.
  • Aus einem Hektar Hanf kann man viermal mehr Papier gewinnen als aus einem Hektar Wald, deshalb läßt jede Tonne Hanfpapier zwölf Bäume weiterleben.
  • Aus einem Hektar Hanf können 2,5 Tonnen Fasern gewonnen werden, aus Baumwolle hingegen nur eine Tonne.
  • Aus einem Hektar Hanf können 2,7 Tonnen Zellulose gewonnen werden, aus einem durchschnittlichen Wald nur 0,5 Tonnen.
  • Der Zellulosegehalt der Bastfasern von Hanf ist um 65 % höher als der der Holzfaser
  • Der Ligninwert liegt bei Hanf um 10 %, bei Holz hingegen liegt er um 20-25% (der niedrige Ligninwert ist bei der Herstellung von Papier aus Hanf ein positiver Qualitätsaspekt, da weniger Chemikalien zur Bleichung eingesetzt werden müssen)
  • Die Faser von Hanf ist die weichste, dünnste und zugfestigste Faser gegenüber Flachs und Ramie.
  • Hanftextilien sind Anderen gegenüber absolut mottensicher, da bei Hanf kein Eiweiß vorhanden ist.
  • Hanf nimmt bis zu 30 % Feuchtigkeit auf. Der handelsübliche Feuchtigkeitszuschlag liegt bei 12 %.
  • Hanf hat eine hervorragende Hitzebeständigkeit (bei 370 Grad keine Farbveränderung, bei 1000 Grad verkohlt das Material, brennt aber nicht.)
  • Hanfprodukte werden von Bakterien in weit geringerem Umfang befallen als z.B. Baumwolle.
  • Hanf besitz derzeit ein besseres Vermarktungsimage als Flachs, da der Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung weit höher liegt als bei Flachs.
  • Hanf ist universell nutzbar wie keine andere Pflanze, er liefert Kleidung und Nahrung, Öl und Energie, Papier und Baustoffe sowie zahlreiche Heilmittel.
  • Hanf ist in unserem Klima problemlos anzubauen und seit Jahrtausenden heimisch. Die Pflanze wächst in 100 Tagen bis zu vier Meter hoch und verbessert dabei die Böden für die nachfolgenden Früchte.
  • Hanf läßt sich mit weniger Chemie- und Energieaufwand zu besserem Papier verarbeiten als Holz.
  • Wegen der besseren Faser-Qualität kann Hanfpapier mehr als doppelt so häufig recycelt werden wie Holzpapier.
  • Hanf bietet unter allen zu Speisezwecken genutzten Öl-Pflanzen die optimale Kombination an ungesättigten Fettsäuren. Der Gehalt der therapeutisch wertvollen Gamma-Linol-Säuren (gegen Neurodermitis und Hautkrankheiten) macht Hanföl einzigartig unter den Speiseölen

Die Fasern

Ohne Hanf wären Entdecker wie Columbus nie über die Weltmeere gekommen ihre Segel hätten sich durch die Nässe aufgelöst. Nur starkes Segeltuch aus Hanf war den klimatischen Bedingungen der Weltmeere gewachsen, denn keine andere Naturfaser geht mit Feuchtigkeit so genial um wie Hanf. Mit einem Baumwollfaden kann man zum Beispiel einen Wasserhahn nur ein paar Tage abdichten, dann beginnt die Nässe die Faser aufzulösen: es tropft. Der Hanffaden hingegen kann über 30% seines Gewichts an Wasser aufnehmen, ohne an Stabilität zu verlieren. Deshalb dichtet Hanf dauerhaft – und Seile und Segel halten auch bei Nässe und Sturm. Diese einzigartige “Naßfestigkeit” ist auch dafür verantwortlich, daß Hanf in vielen Weltgegenden zum bevorzugten Textilrohstoff wurden: mit Schweiss kommt Hanf besser zurecht als jede andere Pflanzenfaser. Er kann sehr viel davon aufnehmen und nach außen abgeben ohne selbst zu reagieren, d.h. schlecht zu riechen. Deshalb bleibt Hanfkleidung länger frisch, was nicht nur für die Haut eine Wohltat ist, sondern auch (Waschmaschinen) Energie spart.
  • Papier: besonders reißfest, wirtschaftlicher und höhere Qualität als Papier aus Holzzellstoffen; Schonung der Wälder!
  • Textilien: Alltags- und Arbeitsbekleidung, Mischgarne – besonders strapazierfähig; Hanf benötigt weniger Dünger als Baumwolle!
  • Technische Textilien: Seile, Garne, Netze, Segeltücher, Planen, Teppichuntergewebe
  • Kotonisierung: Hanfwolle und Feintextilien
  • Baumaterial: Spanplatten, Faserzementplatten, Wärmedämmung, Schallisolation
Daß mit Hanffasern bereits heute Glas- und Mineralfasern in vielen Verbundstoffen ersetzt werden können, steht aufgrund der Ergebnisse zahlreicher wissenschaftlicher Forschungsarbeiten fest: Hanffasern sind genauso stabil wie Glasfasern, rund ein Drittel leichter, reißfester und können umweltverträglicher entsorgt beziehungsweise recycelt werden. Vor allen Dingen in der Automobilindustrie bestehen gute Einsatzmöglichkeiten für Hanffasern als Ersatz für Glasfasern. Der wichtigste technische, textile Anwendungsbereich für Hanffasern ist so der Bereich “Mobiltech” und hier insbesondere die Automobilindustrie. Fast alle größeren Hersteller beziehungsweise Zulieferer in Deutschland haben in den letzten Jahren umfassende Versuche mit Naturfasern, insbesondere Flachs, Sisal, Jute und in jüngerer Zeit auch Hanf durchgeführt. Inzwischen finden sich in zahlreichen Serienmodellen Naturfasern in den Türinnenverkleidungen, Hutablagen, Armstützen, Armaturenhalterungen oder Reserveradabdeckungen – und mit jedem Modellwechsel werden es mehr. Während 1996 zirka 4.000 Tonnen Naturfasern in der deutschen Automobilindustrie zum Einsatz kamen, sind es 1999 bereits über 13.000 Tonnen. Es wird erwartet, daß die Einsatzmenge in den nächsten Jahren auf einige 10.000 Tonnen pro Jahr anwachsen wird. Wichtigste Naturfaser ist Flachs (Anteil 75 Prozent), gefolgt von Kenaf, Hanf (etwa 1.000 Tonnen im Jahr 1999), Jute und Sisal. Aufgrund zunehmend besserer Qualitäten und Verfügbarkeiten sowie einem akzeptablen Preis wird sich der Anteil von Hanf in den nächsten Jahren erhöhen, mit einigen 1.000 Tonnen pro Jahr kann durchaus gerechnet werden.

Das Öl

Kosmetik

Cremen, Seifen, Lippenpflege, etc. z.B. von der Firma The Bodyshop
Speiseöl

Hanföl ist besonders reich an den für dem menschlichen Organismus lebenswichtigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (ca. 90 %). Hier sind besonders die essentiellen Fettsäuren Linolsäure (50-70%) und Alpha-Linolensäure (15-25%) hervorzuheben, die nur in wenigen Speiseölen vorkommen. Hanföl ist durch seine insgesamt ausgewogene Fettsäurenzusammensetzung eines der wertvollsten Speiseöle überhaupt. 15 – 20g Hanföl genügen, um den Tagesbedarf eines Menschen an den wichtigsten essentiellen Fettsäuren vollständig zu decken. In die tägliche Nahrungsaufnahme integriert, schützt Hanföl vor einer Reihe von Stoffwechsel-, arteriesklerotischen Gefäß- und dadurch insbesondere Herzkreislauferkrankungen, die in aktuellen Studien auf einen zu hohen Anteil gesättigter und trans-Fettsäuren in der Ernährung zurückgeführt werden.
Neben diesen Hauptanwendungsgebieten gibt es unzählige anwendungen. Insgesamt gibt es weltweit etwa 50.000 Produkte aus Hanf – und Experten sehen in seinem Anbau einen profitablen Markt.

Weitere Infos folgen!

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